Perspektivwechsel und Wohnen
Der Perspektivwechsel ist eine Kunst.
Die, im Vertrauten Neues zu entdecken.
Die, aus Problemen Lösungen zu generieren.
Allein die folgende Umschreibung zeigt auf, dass Perspektivwechsel und Wohnen ganz wunderbar miteinander harmonieren:
Der Perspektivwechsel ist eine Kunst.
Die, im Vertrauten Neues zu entdecken.
Die, aus Problemen Lösungen zu generieren.
Allein diese Umschreibung zeigt auf, dass Perspektivwechsel und Wohnen ganz wunderbar miteinander harmonieren.
Die Methode kommt eigentlich aus der Persönlichkeitsentwicklung, aber es liegt auf dem Tisch, dass man diese nicht nur in beruflichen Situationen oder bei zwischenmenschlichen Befindlichkeiten anwenden kann, sondern auch bei unseren ureigenen Wohnbedürfnissen. Denn was ist persönlicher als das eigene Wohnumfeld.
Wohnen ist existenziell
Fast jeder von uns verspürt eine tiefe Sehnsucht nach Ankommen, nach Geborgenheit. Unser Zuhause schützt und behütet uns. Es inspiriert uns, wir können entspannen, wir können uns entfalten, wir können loslassen. Wir können so sein, wie wir sind. Dies spiegelt sich in unseren Räumen wieder. Wir nutzen unsere Wohnungen, um etwas über uns auszudrücken. Bewusst oder unbewusst. All die kleinen und großen Gegenstände, die Farben, die Lichtstimmungen, für die wir uns entscheiden, repräsentieren unser Leben. Wir nutzen sie, um durch sie widerzuspiegeln, wer wir sind, was uns bewegt und was wir tun.
Wohnbedürfnisse: Intuition/Ignoration
Bevor wir überhaupt gedanklich erfasst haben, wie eine (Wohn)umgebung auf uns wirkt, bewerten wir sie bereits unterschwellig. Intuitiv fühlen wir uns wohl oder eben nicht. Zwar kann kaum einer konkret sagen, woran das liegt, aber es ist so. Gemeinerweise müssen wir diese Gefühle aber häufig ignorieren, beispielsweise, weil wir unsere Intuition nicht selten zugunsten anderer Faktoren außer Acht lassen müssen: Nicht jeder hat das Glück, das Traumhaus im Grünen bauen zu können oder die Altbauwohnung mit Stuck und Parkett von der Großtante geerbt zu haben.
Wohnbedürfnisse: Fremdbestimmtheit
Leider spielt es inzwischen zunehmend keine Rolle mehr, ob eine Wohnung unsere Bedürfnisse befriedigt. Das betrifft die Raumaufteilung, den Platz, das Drumherum und nicht zuletzt persönliche Ruhebedürfnisse. Stattdessen bestimmen günstige Mieten oder Grundstückspreise, der halb so lange Weg zur Arbeit/zur Schule/zum Kindergarten oder ist-hier-überhaupt-irgendwo-noch-was-frei unsere Wahl. Damit können wir uns anfangs recht gut arrangieren. Der Mensch ist im Allgemeinen sehr gut in der Lage, sich schnell anzupassen oder sich mit der Dauer einer Situation an Vieles zu gewöhnen. Was ja wiederum auch gut ist.
Resignative Wohnzufriedenheit
Peter Richter, Architekturpsychologe, nennt dieses Anpassen „resignative Wohnzufriedenheit“.
Die Wortschöpfung als solche mag ich sehr, inhaltlich ist das Ganze etwas ernüchternd, denn es bedeutet, dass wir unser Anspruchsniveau senken, um somit weniger unter einer Situation zu leiden. Dieses Sich-gewöhnen läuft unbewusst, lässt sich aber auch gezielt einsetzen – hier reden wir von dem Mere-Exposure-Effekt. Er ändert unsere Einstellung gegenüber Dingen oder Sachverhalten, wir freunden uns an, lernen bestimmte Vorzüge zu schätzen, Negativitäten auszublenden.
Wirkliche Wohnzufriedenheit
Das ist aber ja nicht unser Ziel. Unser Ziel ist es, uns zuhause wirklich wohlzufühlen und nicht resignativ! Ändern wir also unsere Einstellung gegenüber Dingen, Sachverhalten oder eben unserem Wohnen anders! Mit dem Perspektivwechsel. Denn resignative Wohnzufriedenheit hin oder her – Irgendwann ist trozdem Schluss! Wir verspüren einen Mangel, ein Ungleichgewicht, eine ernsthafte Unzufriedenheit. Wir räumen immer wieder um, sind immer länger im Büro/bei Freunden/beim Sport, lassen die Wohnung mehr und mehr verlottern. Wir fühlen uns eben schlichtweg nicht mehr wohl zuhause.
Zeit für den Perspektivwechsel!
Genau jetzt kommt die Zeit für den Perspektivwechsel. Denn wie oben schon angekündigt, Perspektivwechsel und Wohnen sind eng miteinander verzahnt. Hat sich die eigene Lebensform geändert, muss man freilich eventuell doch nach einer neuen Bleibe Ausschau halten. Ist dies allerdings durch die angespannte Situation am Wohnungsmarkt nicht möglich oder hat sich nichts geändert außer unserer eigenen Wahrnehmung, dann können wir mit einem Perspektivwechsel ganz wunderbar einen liebevollen Blick auf unser Zuhause wieder zurück gewinnen.
Oder, mit der ebenfalls dazu gewonnenen kreativen Tatkraft, auch direkt handeln und zum Beispiel: ein Single-Wohnzimmer in ein Familienzimmer verwandeln.
Der Perspektivwechsel nämlich beinhaltet per Definition die Fähigkeit, neben seiner eigenen Sicht auch andere Sichtweisen zuzulassen. Die Veränderung der eigenen Wahrnehmung hilft also gewissermaßen dabei, ein bestehendes Problem zu lösen. Und sei es für den Anfang nur, das Glas halb voll zu sehen statt halb leer. Oder eben, einen irgendwann vollen Raum ebenso schön finden zu können wie ehemals leer.
Übrigens: Hier finden Sie 7 Möglichkeiten, das Thema Perspektivwechsel und Wohnen konkret anzugehen.